Ausverkauf im Waldviertel?

Seit Monaten macht eine Bürgerinitiative gegen die Schließung der gynäkologischen Abteilung im Landesklinikum Waidhofen mobil, nun sollen auch Waldviertler Finanzämter in den Bezirksstädten geschlossen werden. Die betroffenen Bürgermeister sind sich einig, dass diese Schließung abgewendet werden muss.

Bei einem Treffen der Bürgermeister von Gmünd, Hollabrunn, Waidhofen an der Thaya und Zwettl  haben sich die betreffenden Bürgermeister für eine Weiterführung der Ämter an den derzeitigen Standorten ausgesprochen und fassten die Gründe dafür in einem Resolutionsantrag an Bundesfinanzminister Schelling zusammen.

Laut Medienberichten gibt es bereits Pläne zur Aushöhlung der Standorte, um möglichst schnell eine Zentralisierung in Richtung Krems zu erreichen. Gegen diese teilweise sehr persönlichen Absichten der Verantwortlichen sprechen sich die Bürgermeister klar aus, denn es kommt dadurch nicht nur zu einem Verfall der kundenorientierten Arbeitsweise in den Finanzämtern, sondern auch zu einem rücksichtslosen Abzug von Arbeitsplätzen.  Eine Verringerung der Arbeitsplätze, die über den Kopf der Betroffenen entschieden wird, wäre schlichtweg unmenschlich und gesellschaftsschädigend. Für die Erhaltung der dezentralen Strukturen muss nun gekämpft werden, um einem weiteren Anstieg der Abwanderung Widerstand zu leisten. Gerade wenn es um den Faktor Geld geht, sind die Bewohner in den Städten vom persönlichen Servicecharakter der Einrichtungen abhängig.

Die sukzessive Schließung und Zentralisierung von Ämtern und Behörden im Waldviertel führt zu einer ständigen Abwertung des Standortes, einer Abschwächung der Infrastruktur, einer Ausdünnung des ländlichen Raumes und trägt bei andauerndem Fortschritt zur Abwanderung aus dem Waldviertel bei. Deshalb wird der Bundesminister aufgefordert, sich nicht zu verschließen und der Forderung zur Aufrechterhaltung vorhandener Strukturen und dem Verbleib der Finanzämter samt aller Arbeitsplätze der einzelnen Standorte durch ein klares, entschiedenes Votum zu unterstützen.

[Presseinformation ] Foto: Stadtgemeinde Horn – Helga Rosenmayer (Gmünd), Robert Altschach (Waidhofen an der Thaya), LAbg. Jürgen Maier (Horn) und Herber Prinz (Zwettl) unterschrieben eine Resolutionsantrag zum Erhalt der Finanzämter an den bisherigen Standorten.
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