4 x 4 – der Winter kann kommen!

Sicher durch den Winter mit einem allradgetriebenen Auto. Trotzdem gibt es einiges zu beachten, damit der Fahrspaß ungetrübt bleibt.

Der Winter steht schon in den Startlöchern und besonders Allrad-FahrerInnen sehen ihm gelassen entgegen. Doch: Ist der Vierradantrieb tatsächlich die Universallösung für alle Widrigkeiten, die der Winter auf unseren Straßen so mit sich bringt? Oder gibt es wie bei jedem Licht auch hier etwas Schatten? Wir haben beim Chefinstruktor der ÖAMTC-Fahrtechnik, Ernest Loidl, nachgefragt, was man zum Thema Allrad wissen sollte.

Allrad ist die gängige Bezeichnung für jene Antriebsart, bei der die Motorkraft auf alle vier Räder verteilt wird. Beinamen wie AWD, 4WD, FWD oder 4 x 4 kennzeichnen je nach Hersteller den Allrad. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: bessere Zugkraft, bessere Kraftverteilung ― mehr Sicherheit!

„Dabei ist grundsätzlich zwischen permanentem und zuschaltbarem Allradantrieb zu unterscheiden”, so Ernest Loidl vom ÖAMTC. Während beim Permanentallrad die Kraftverteilung gleichzeitig und ständig auf alle Räder erfolgt, wird ein Heck- oder Fronttriebler erst bei Traktionsverlust der Antriebsachse zum Allrad. Musste das in den Anfängen des zuschaltbaren Allradantriebs manuell, also per Knopfdruck durch den Fahrer erfolgen, so reagiert heutzutage die Elektronik innerhalb von Millisekunden automatisch.
Also das Allradfahrzeug als letzter Weisheit Schluss? „Nicht jeder Autofahrer wird sich für einen allradgetriebenen PKW entscheiden, denn sowohl Anschaffungskosten als auch der Benzinverbrauch sind vergleichsweise höher“, so Experte Loidl. „Hier bietet der elektronisch zuschaltbare Allrad jedenfalls gegenüber dem Permanentmodell wirtschaftliche Vorteile, sowohl im Verbrauch, als auch im Verschleiß.“

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»Der Allrad braucht zu jeder Jahreszeit die passenden Reifen. Auch der beste
Tennisspieler wird barfuß auf Sand kein Match gewinnen!«
Ernest Loidl, Chefinstruktor der ÖAMTC-Fahrtechnik

Winter- und wetterfest
Fraglos bietet das Allradfahrzeug speziell auf Schnee und Eis enorme Vorteile. Doch auch bei Nässe oder Aquaplaning und im Kurvenhandling auf trockener Straße hat der Allrad die Nase vorn. Und zwar mit Sicherheit!Durch Allradantrieb allein wird das Fahrzeug jedoch noch nicht zum Offroader. Hier machen Faktoren wie Untersetzung, Bodenfreiheit, Fahrwerksabstimmung, Karosseriesteifigkeit und die Möglichkeit des manuellen Sperrens einzelner Räder den großen Unterschied, wie sie etwa der neue Range Rover höchst luxuriös und komfortabel in sich vereint.
„Wer seinen Allrad dennoch im Gelände ausprobieren möchte, sollte folgenden Grundsatz beachten: So langsam wie möglich, so schnell wie nötig und immer in der Falllinie“, gibt Ernest Loidl Abenteurern mit auf den Weg.

Das richtige ›Schuhwerk‹
Auch für das Allradfahrzeug gilt: Erst mit der richtigen Bereifung ist man sicher unterwegs. „Viele FahrerInnen glauben, dass sie bei einem allradgetriebenen Fahrzeug mit dem sogenannten Ganzjahresreifen sparen können. Der Unterschied zwischen Allrad und konventionellem Antrieb wirkt allerdings nur bis zur Haftgrenze der Reifen. Wird diese überschritten, wirkt die Physik für alle gleich“, warnt Ernest Loidl.

Auf rutschigem Untergrund beschleunigt der Allrad vergleichsweise deutlich besser, erreicht daher auch höhere Geschwindigkeiten, was zur Folge hat, dass auch der Anhalteweg länger wird. „Fährt beispielsweise ein PKW mit 50 Stundenkilometern, ein weiterer mit 70 Stundenkilometern und beide halten an, so fährt der Schnellere immer noch 58 Stundenkilometer, während das langsamere Fahrzeug schon zum Stillstand gekommen ist!“, rechnet der Experte vor.

Der Verschleiß der Reifen hängt natürlich primär von der individuellen Fahrweise ab. „Grundsätzlich kann jedoch gesagt werden, dass sich beim Allradantrieb alle vier Räder mit der Zeit annähernd gleich abnützen, während beim Zweiradantrieb die beiden Reifen auf der Antriebsachse schneller verschleißen“, erklärt Ernest Loidl. Unterm Strich ergibt sich daraus also ein Nullsummenspiel.

Allrad: Ja oder Nein?
Empfiehlt der ÖAMTC-Experte nun den Allrad generell? „Beim Autokauf ist die Entscheidung für oder gegen ein allradgetriebenes Auto nur eines von vielen Kriterien“, weiß Loidl aus der Praxis. „Hier spielen neben dem Kaufpreis, dem Verbrauch, dem Platzangebot, Kofferraumvolumen viele Faktoren eine Rolle. Wenn es allerdings um die Sicherheit geht, hat der Allrad die Nase vorn!“

GESCHENKTIPP: ÖAMTC-Fahrtechniktraining für SUV finden beispielsweise am Wachauring in Melk statt. Ein Tag SUV Training PKW um 244 Euro (ÖAMTC-Mitglieder 209 Euro) vermittelt Onroad-, Kurven- und Offroad-Technik und verhilft zu Sicherheit und Fahrspaß!

 

Fotos: Marken, Portrait zVg ÖAMTC[/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]

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