Flüchtlingshilfe Langenlois

Bereits zu Jahresbeginn hat ein vorbildliches Beispiel in Zöbing gezeigt, wie Flüchtlingshilfe gelingen kann. Acht junge Afghanen, die vom Roten Kreuz betreut werden, haben die Bevölkerung zur Jause eingeladen und sich vorgestellt. Am 23. Jänner 2017 präsentierte die seit zwei Jahren tätige Flüchtlingshilfe Langenlois unter der Leitung von Wolfgang Almstädter, Gabrielle Erd und Dr. Charlotte Ennser dem Gemeinderat der Stadt Langenlois, was diese überparteiliche Organisation bereits alles geleistet hat. 154 Asylwer-ber wurden bisher von 80 engagierten Gemeindebürgern betreut. Nach wie vor versucht man, für die Flüchtlinge einen guten Platz in unserer Gesellschaft zu finden. Das Vorzeige-Modell des „Langenloiser Weges“, der sich durch Kleingruppenbetreuung auszeichnet, hat sich bereits bis zur NÖ Landesregierung durchgesprochen. Vorrangiges Ziel dabei ist der sofortige Spracher-werb. Daher werden von acht qualifizierten Pädagogen Deutschkurse in der Neuen Mittelschule und im eigens errichteten Lerncafe angeboten: 28 Kursstunden pro Woche und Gast stehen neben Bibliotheksbesuch, Geographieunterricht, Leseförderung und Lernbegleitung am Stundenplan. Lernfortschritte werden durch Prüfungen für das Österreichische Sprachdiplom belegt – über erfolgreiche A1-Prüfungen durften sich im Vorjahr 27 Prüflinge und deren Betreuer freuen, 20 weitere werden heuer im Juni absolviert. Somit haben sich die 1.100 Unterrichtsstunden und die 450 ausgegebenen Unterrichtsbücher rentiert.

Es gibt aber noch viele andere Gruppen, die den Flüchtlingen helfen: Unterstützung bei gesundheitlichen Problemen wird angeboten – da sind bis zu zehn Terminen pro Woche wahrzunehmen. Außerdem stehen sechs PsychotherapeuthInnen (inkl. einer Ärztin) für diese Menschen zur Verfügung. Die Verfahrensbegleitung und die rechtliche Unterstützung erfordert ebenfalls viel Zeit und Engagement. Die im Pfarrhof eingerichtete „Boutique“ bzw. das Sachspen-denlager ist jeden Dienstag geöffnet. Dabei werden auch Personen aus umliegenden Gemeinden versorgt. Bei der Wohnungs- und Jobsuche werden die Asylwerber begleitet. Mobil wollen Flüchtlinge auch sein – dafür wurde ein „Fahrrad-Spital“ eingerichtet. Gespendete Räder werden dort gemeinsam repariert, instandgehalten und ausgegeben. Drei bemerkenswerte Gartenprojekte wurden initiiert, somit eine sinnvolle Beschäftigung angeboten und bereits gute Ernte eingefahren. So viel, dass der Überschuss an die Tafel Österreich übergeben werden konnte. Dolmetscher braucht man, Sportmöglichkeiten und gemeinsame Feste mit den Langenloiser werden angeboten. All das kostet viel Geld, das die Flüchtlingshilfe großteils durch Spenden und Zuschüsse der Stadtgemeinde und der Diakonie abdeckt. Die freiwillig geleisteten Stunden des Teams können nicht registriert werden. Alleine die Projekte Unterricht, Gesundheitsdienst und Garten machen schon fast 6000 Stunden aus.

„Die Zivilgesellschaft springt dort ein, wo die Politik versagt. Für mich sind Menschlichkeit und Anstand wichtig, darum helfe ich, die das Glück hatte in Österreich geboren zu sein, mit. Ermutigt und ermuntert die einheimische Bevölkerung, unbefangen und positiv auf diese Menschen zuzugehen! Sie sind aufrichtig dankbar dafür, auch wenn es manchmal nur ein lachendes Gesicht ist!“ Das sind nur zwei von vielen Statements der ehrenamtlich tätigen Langenloiser und Langenloiser, die sich für diese gute Sache seit zwei Jahren mit viel Herz engagieren.

[ Presseinformation | Foto: Stadtgemeinde Langenlois ]
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