Ein Herz für Senioren

Stellen sie sich folgendes vor: Sie sind alt, verwahrlost, weil man sich nicht um sie kümmert. Dazu schwer krebskrank, die Tumore fressen sie auf. Sie haben Schmerzen und Angst. In diesem Zustand werden sie „beschlagnahmt“ und landen im (Tier)Heim. Dort bemüht man sich zwar um sie, aber es fehlt die Zeit für individuelle Zuwendung. Sie warten darauf zu sterben …

So ist es Colieen ergangen, einer 14-jährigen nur zweieinhalb Kilo leichten Yorkshire Terrier-Hündin, übersät mit Mammatumoren. Und dann – ein Lichtblick: Colieen durfte ins Tier-reich übersiedeln und hat dort das „Zwergenhaus” bereichert. Colieen waren leider nur fünf Wochen im Tier-reich gegönnt, aber diese Zeit war die schönste ihres Lebens – Liebe, Pflege, persönliche Zuwendung, krebsgerechte Ernährung,
Spezialbehandlungen, neue liebe Menschen- und Hundefreunde. Ein Hundeleben wie es sein soll! „Wir wissen, dass Colieen versöhnt mit der Welt war, als sie für immer gehen musste”, sagt Sabine Neumann, Initiatorin und Obfrau des Tierschutzvereins Tier-reich und tierschutzqualifizierte Hundetrainerin mit einem großen Herz für Hundesenioren.

 

So wie Colieen nimmt sie immer wieder Hunde auf, denen nur wenige Tage oder Wochen im Tier-reich bleiben – Bienchen, Mimi, Julie. Sie alle waren bereits todkrank, als sie hierher kamen. „Aber dann gibt es auch Hunde, mit denen wir eine lange Zeit verbringen dürfen. Wie Aragon, Selina oder Domino.” Jede dieser Fellnasen wird hier im Hundeseniorenheim und -hospiz individuell bis zur letzten Stunde betreut. Mit Fachwissen, Kompetenz, Liebe und Hingabe. „Wir können nichts von dem ungeschehen machen, was diesen Hunden angetan wurde. Aber wir können ihnen ein schönes erfülltes Leben ab ihrem Eintreffen im Tier-reich geben. Hier sind sie zuhause!”, erzählt Sabine Neumann.

 

Auch heuer war wieder ein Jahr vieler Abschiede. Fünf Hunde musste das Tier-reich-Team für immer gehen lassen – Oliver, Cleo, Colieen, Selina und Rouge. Aktuell leben 12 Hunde im Tier-reich, der Altersdurchschnitt liegt zwischen 12 und 15 Jahren. Keiner dieser Hunde ist gesund, viele sind schwer krank und pflegebedürftig. Domino, Bibi und Csöpi sind blind, Bärli ist Diabetikerin und schwer sehbehindert, Bibi ist zudem Epileptikerin, Bessy ist krebskrank, Gina ist halbseitig blind und schwer beeinträchtigt am Bewegungsapparat. Schwere Gelenksprobleme haben auch Tommy, Bundas und Ginny. Mazi und Lexi haben heftige gastrointestinale Probleme, Lexi und Tommy sind zudem beinahe blind und taub. Ashley – die fitteste – hört schon sehr schlecht und die Knochen tun manchmal weh, aber sonst ist sie eine vitale 14-Jährige. Alle Fellnasen erfreuen sich hier am Leben und dem Alltag, der für sie so abwechslungsreich und angenehm wie möglich gestaltet wird.

 

Das Tier-reich-Team und seine Helfer investieren tausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit, um das alles zu bewerkstelligen. Laufend fallen im Tier-reich Renovierungen, Neubauten und Umgestaltungen an, damit alles schön behaglich und bewohnbar bleibt. Immer wieder machen Krankheitsfälle und nötige Operationen dem Sabine Neumann zu schaffen: „Heuer mussten Dominos schmerzende blinde Augen operativ entfernt werden. Auch Rouge musste an den Mammatumoren operiert werden. Laufende kostspielige Behandlungen und viele Medikamente sichern die Lebensqualität unserer kranken Hunde so lange als möglich. Doch die Betreuung alter, kranker Hunde kostet viel Geld und ist besonders arbeitsintensiv”, erklärt die Tier-reich-Obfrau.

All dies leistet der Tierschutzverein aus eigener Kraft finanziell und personell ohne jegliche Subvention mit Eigenmitteln und Spenden. Um alle diese Maßnahmen finanzieren zu können, benötigt der Verein weiterhin Spenden und Patenschaften für die Hospizhunde. Um die Welt für einige Hunde ein bisschen besser zu machen – dafür gibt es Tier-reich in Plank am Kamp. Wenn Ihnen dies auch ein Anliegen ist, unterstützen Sie diese großartige Initiative doch auch mit Ihrer Spende – eine Mitgliedschaft um 52 Euro pro Jahr hilft bereits viel.

www.tier-reich.at

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