Zur Wachauerin
Was klingt wie der Name eines Gasthauses, schmeckt aber zu jeder Tages- und Nachtzeit vorzüglich? – Zur Wachauerin!
Wolfgang Kühn (Text, Interpration), Michael Bruckner (Musik, Gitarre) und Fabian Pollack (Gitarre): Drei öffentlich-redliche Herren nehmen den Bildungsauftrag ernst, indem sie ihn heiter nehmen. Sagen, Mythen, Legenden und Historisches aus der Wachau und dem Waldviertel werden zum Stoff, den man auf diese Weise auch in der Schule gerne serviert bekäme. Ob und wie viele Menschen dem Sog des Donauweiberls zum Opfer fielen, bleibt auch nach dieser Deutung offen. Jedenfalls verschafft Zur Wachauerin diesem Thema eine souverän-legere Dramatik, indem sämtliche Verblödelungsgefahr bewältigt wird: Entstaubter kann dieses Donau-Drama nicht behandelt werden.
ZUR WACHAUERIN
gilt als einer der großen Hoffnungsträger der neuen österreichischen Volksmusik. „Wachauer Lieder mit Biss“ betiteln die drei Musiker aus Ostösterreich ihre Art von Musik. Michael Bruckner und Fabian Pollack bearbeiten die traditionellen Lieder aus der Wachau, dem berühmten Donautal siebzig Kilometer flussaufwärts von Wien, mit zwei Gitarren und geben der Musik eine völlig neue Richtung. Der Dritte im Bunde, Wolfgang Kühn hat neue (Mundart-) Texte geschrieben, die mit den Lyrics des traditionellen Liedgutes jedoch absolut nichts gemein haben. Es wird nicht gesungen, bloß gesprochen, mal langsamer, mal schneller, teils unrhythmisch, teils in einer Art und Weise, die einen Radiojournalisten den Ausdruck „Donaurap“ kreieren ließ.
im November 2003 haben die drei mit „Kalmuk“ ihre erste CD veröffentlicht, deren Musik und Texte sich lokaler Besonderheiten annehmen. Die drei großen „W“ der Region, sprich Wachau, Waldviertel und Wein stehen im Mittelpunkt der neunzehn Titel.
NEUE CD: KA GMAHDE WIESN
Der Titel der neuen CD des Trios Zur Wachauerin zieht sich wie ein roter Faden durch die elf Stücke – Lebensentwürfe, die nicht ganz geglückt scheinen. „unta an kaasign drascheekeksimond“ beispielsweise ist die Waldviertler Version von Romeo und Julia, im Song „im nächstn lebm“ wird zu Kalimba-Klängen den vergebenen Möglichkeiten im Diesseits nachgeweint und „a woidviertl am meer“ erträumt ein Leben fern von „winter, mauntl und haum“.
Die titelgebende Nummer „ka gmahde wiesn“ erzählt die Geschichte eines Lebens, ohne sich eines einzigen Zeitwortes zu bedienen, wie schon bei den Vorgängeralben ergänzen sich Stimme und Gitarren kongenial. Alles scheint ganz einfach, auch wenn im Song „warum?“ die Frage gestellt wird, „warum ois afoche so schwa is“.
Der Bogen spannt sich von dunkelgrauen Liedern wie „auf da bluatwiesn“, die einem Ludwig Hirsch zur Ehre gereichen würden, bis hin zu fröhlich-frivolen Stimmungsaufhellern wie die „waldviertler stanzen“. Da bleiben kein Auge und kein Glas trocken bei Versen wie „da koal aus gfö, der is oft in ö, und d’lotte sei frau, is a meistens blau“.
LIVE-TERMINE
Wer Zur Wachauerin live erleben möchte, kann sich folgende Termine vormerken:
- Samstag, 2. Juli beim Festival „Glatt & Verkehrt“
- Freitag, 15. Juli beim Festival „Glatt & Verkehrt“
- Freitag, 28. Oktober bei „Wien im Rosenstolz“ im Theater am Spittelberg, 1070 Wien
- Samstag, 5. November im Schüttkasten/Römerhalle Mautern, www.donauwalzer.net
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